Die angewendete Chemie muss den Schmutz durchdringen, ablösen, und verkapseln. Erst dann kann der Schmutz abgespült werden. Entscheidend ist dabei die Temperatur, die Dosierung, die Einwirkzeit sowie die unterstützende Mechanik.
Gerade die Temperatur ist im Sommer ein sehr kritischer Faktor, da besonders dunkle Lacke, die längere Zeit in der Sonne standen, sehr heiß werden können. Dosierung und Einwirkzeit sind gerade in Waschstraßen natürlich bis ins letzte Detail festgelegt. Diese bergen eine gewisse Kontinuität und Sicherheit.
Dies lässt aber allerdings keine Individualisierung bei besonders intensiven Verschmutzungen zu. Auch die Mechanik ist in der Waschstraße durch den Anpressdruck und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs definiert. Wohingegen bei der Handwäsche, durch den intensiven Einsatz der Waschbürste an schmutzigen Stellen, hier schnell auch einmal Swirls produziert.
Damit kommen wir zum wohl am meisten argumentierten Punkt bei der Fahrzeugwäsche: Die Waschstraße macht Kratzer ins Fahrzeug!
Die vielleicht schockierende Antwort lautet: Ja! - Aber das macht die Handwäsche auch.
Die klassische Waschbürste an der SB-Box ist mit Nylon-Fäden bestückt. Ein sehr feines, aber hartes Material. Das gleiche Material in dickeren Fäden wurde auch an Waschstraßen benutzt, ist heute aber als Material der 1. Generation nur noch selten anzutreffen.
Weit verbreitet ist hingegen das Material der 2. Generation. Sogenannte Textile Waschstraßen benutzen Fließ-Lappen zur Wäsche. Das modernste Material sind Bürsten aus Schaumgummi (Material der 3. Generation). Es ist überragend in seiner schonenden Eigenschaft zum Lack.
Fakt ist jedoch: Jegliche Art der mechanischen Einwirkungen auf einen Lack produziert auch entsprechende Spuren und Kratzer. Bei einer Waschstraße sind diese Kratzer alle parallel in Fahrt- beziehungsweise Waschrichtung. Bei der Handwäsche sind die Spuren hingegen chaotisch, meist spiral- oder kreisförmig. Das menschliche Auge ist jedoch auf Unregelmäßigkeiten fokussiert und wird daher die chaotischen Spuren der Handwäsche langfristig intensiver wahrnehmen als die homogenen Spuren der maschinellen Wäsche.
Gerade das Material der 3. Generation, das beispielsweise von Waschstraßenhersteller Washtec als SofTecs vertrieben wird, ist extrem schonend und wird auch vom ADAC empfohlen. Fahrzeugaufbereiter hassen das Material - denn auch nach 2 Jahren intensiver Wäsche haben Sie kaum Arbeit zum Polieren.