Unser BLOG: Handwäsche vs. Waschstraße - Was ist besser?
Im August 1962 wurde von Gebhart Weigle und Johann Sulzberger die erste automatische Waschanlage für Kraftfahrzeuge patentiert. Die Firma WeSuMat, die heute als Washtec AG firmiert gilt heute noch als Marktführer in diesem Bereich.
Seit diesem Sommer im Jahre 1962 dürfte wohl der bittere Kampf zwischen Handwäsche und Waschstraße entbrannt sein. Lässt man einmal persönliche Leidenschaften außer Acht gibt es ein klares Pro und Contra für beide Arten der Fahrzeugwäsche.
Die Handwäsche:
Pro:
- Individuelle Reinigung je nach Schmutz
- Lokaler Einsatz von aggressiven oder schonenden Chemikalien
- Konzentration auf spezifische Problemzonen je nach Fahrzeugform
- Bei entsprechendem Fachwissen werden Beste Ergebnisse und Beste Schonung erreicht.
- Schnelle Wäsche/Abspülen für 1-2 € möglich
Contra:
- Spezifisches Equipment muss angeschafft, und gepflegt werden
- Fachwissen um Verschmutzungsarten, anzuwendende Produkte sowie die spezifischen Untergründe muss vorliegen.
- Wäsche zuhause in allen Kommunen in Deutschland verboten.
- Equipment an der SB-Box muss überprüft werden, da Sabotagegefahr besteht (bspw. Versteckte Drahtschlinge in der Waschbürste)
- Zeitaufwendig, Nass, Dreckig und ggf. kalt.
- Hoher Trinkwasserverbrauch (200-250 Liter pro Fahrzeug)
- Ein leichter Fehler bei der Dosierung kann zu Verätzungen am Fahrzeug führen. Das Fahrzeug (Lack, Kunstoff- und Gummiteile) ist dabei weit empfindlicher als die eigene Haut.
Bild: Handwäsche
Die Waschanlage:
Pro:
- Alle 30-45 Sekunden wird ein Auto in die Anlage gebracht
- Wäsche dauert zwischen 5 und 7 Minuten
- Der Kunde kann entspannt im Auto bleiben
- Gleichbleibendes Ergebnis durch den Maschineneinsatz
- Notwendiges Fachwissen liegt beim Betreiber in „Expertenhand“
- Hoher Wassereinsatz für eine schonende Wäsche (bis zu 1.000 Liter pro Fahrzeug)
- Jedoch geringer Trinkwasseranteil (ca. 50 Liter pro Fahrzeug)
- Dosierungen und Zusammenspiel der Chemikalien werden regelmäßig durch den Betreiber und Fremdfirmen geprüft
Contra:
- Die Wäsche erfolgt nach dem Gießkannen-Prinzip. Jede Stelle wird gleich intensiv gewaschen, kein lokaler Fokus
- Jedes Fahrzeug hat Waschschatten (Spoiler, Kofferraumkante, etc.). Die nicht gereinigt werden.
- Es erfolgt nur eine Oberflächliche Reinigung, verstecke Stellen wie das Felgenbett werden nicht erreicht.
Bild: Auto in Waschanlage
Bei beiden Arten der Fahrzeugwäsche gilt:
die angewendete Chemie muss den Schmutz Durchdringen, Ablösen, und Verkapseln. Erst dann kann der Schmutz abgespült werden. Entscheidend ist dabei die Temperatur, die Dosierung, die Einwirkzeit sowie die unterstützende Mechanik.
Gerade die Temperatur ist im Sommer ein sehr kritischer Faktor, da besonders dunkle Lacke die längere Zeit in der Sonne standen sehr heiß werden können. Dosierung und Einwirkzeit sind gerade in Waschstraßen natürlich bis ins letzte Detail festgelegt. Diese bergen eine gewisse Kontinuität und Sicherheit.
Lässt aber auch keine Individualität bei besonders intensiven Verschmutzungen zu. Auch die Mechanik ist in der Waschstraße durch den Anpressdruck und die Geschwindigkeit des Fahrzeugs definiert. Wohingegen der Handwäsche durch den intensiven Einsatz der Waschbürste an schmutzigen Stellen hier schnell auch einmal Swirls produziert.
Damit kommen wir wohl zum am meisten argumentierten Punkt bei der Fahrzeugwäsche: die Waschstraße macht Kratzer ins Fahrzeug!
Die vielleicht schockierende Antwort lautet: ja! - aber das macht die Handwäsche auch.
Die klassische Waschbürste an der SB-Box ist mit Nylon-Fäden bestückt. Ein sehr feines, aber hartes Material. Das gleiche Material in dickeren Fäden wurde auch an Waschstraßen benutzt, ist heute aber als Material der 1. Generation nur noch selten anzutreffen.
Weit verbreitet ist hingegen das Material der 2. Generation. Sogenannte Textile Waschstraßen benutzen Fließ-Lappen zur Wäsche. Das modernste Material sind Bürsten aus Schaumgummi (Material der 3. Generation). Es ist überragend in seiner schonenden Eigenschaft zum Lack.
Fakt ist jedoch: Jegliche Art der mechanischen Einwirkungen auf einen Lack produziert auch entsprechende Spuren und Kratzer. Bei einer Waschstraße sind diese Kratzer alle parallel in Fahrt- beziehungsweise Waschrichtung. Bei der Handwäsche sind die Spuren hingegen chaotisch, meist spiral- oder kreisförmig. Das menschliche Auge ist jedoch auf Unregelmäßigkeiten fokussiert und wird daher die chaotischen Spuren der Handwäsche langfristig intensiver wahrnehmen als die homogenen Spuren der maschinellen Wäsche.
Gerade das Material der 3. Generation, das bspw. Von Wastec als SoftTecs vertrieben wird ist extrem schonen und wird auch vom ADAC empfohlen. Fahrzeugaufbereiter hassen das Material, denn auch nach 2 Jahren intensiver Wäsche haben Sie kaum Arbeit zum Polieren.
Autor: Georg Huber, Inhaber
Wussten Sie...
Gerade das Material der 3. Generation, das bspw. Von Wastec als SoftTecs vertrieben wird ist extrem schonen und wird auch vom ADAC empfohlen. Fahrzeugaufbereiter hassen das Material, denn auch nach 2 Jahren intensiver Wäsche haben Sie kaum Arbeit zum Polieren.